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Von den Gefahren der Thrombose
Münzenberg (HR). Ohne die Blutgerinnung wären Menschen permanent in Lebensgefahr, schon der kleinste Kratzer könnte einen starken Blutverlust verursachen. Krankheits- und altersbedingte Faktoren wie auch nur kurzfristige Immobilität können allerdings dazu führen, dass Blut unabhängig von der Funktion dieses Schutzmechanismus gerinnt. Dabei können sich vor allem in Venen, aber auch in Arterien Pfropfen bilden, die den Fluss des Blutes behindern, schlimmstenfalls das Blutgefäß verstopfen. Geschieht dies innerhalb der Lunge, könnte dies eine leberbedrohliche Lungenembolie zur Folge haben. Risikofaktoren für die Entstehung einer Thrombose sind beispielsweise Bewegungsmangel (etwa langes Liegen bei Kranken), Übergewicht, Flüssigkeitsmangel, hormonelle Empfängnisverhütungsmittel (besonders bei Verwendung kombinierter Präparate mit Östrogenen plus Gestagenen), Rauchen, Schwangerschaft, Krebserkrankungen, Chemotherapie, Vorhofflimmern.
"Thrombose und Lungenembolie – die heimliche Gefahr“ war das Thema des jüngsten Vortrags in der Reihe "Gesund in Münzenberg", die gemeinsam von der Praxis an der Burg und der Stadt Münzenberg einmal monatlich organisiert wird. Referent war Dr. Karlfried Kainer, ehemaliger langjähriger Chefarzt der Angiologie am Harvey-Gefäßzentrum der Kerckhoff-Klinik Bad Nauheim.
Dr. Kainer berichtete über die unterschiedlichen Thrombose-Formen, die in ihnen liegende Gefahr einer Lungenembolie und deren mögliche Folgeerkrankungen. Die Möglichkeiten der Diagnose und der Therapie dieser komplexen Krankheitsbilder wurden ausführlich erläutert. Speziell eingegangen wurde auf die Folgeerkrankungen postthrombotisches Syndrom und chronisch thrombembolische pulmonale Hypertonie. Besonders für die letztere besteht in der Kerckhoff-Klinik eine ausgewiesene Expertise, gehört die Klinik doch zu den drei weltweit führenden Zentren in der Behandlung dieses Krankheitsbildes.
In der Fragerunde nach dem Vortrag zeigten die zahlreichen Besucherinnen und Besuchern reges Interesse an der Thematik, die einige von ihnen direkt persönlich betraf. Dabei konnten Referent Dr. Kainer und Organisator Dr. Lutz Ehnert beispielhaft aufzeigen, dass es bei einer Kombination aus guter hausärztlicher Aus- und Weiterbildung, einem Netzwerk mit Facharztpraxen und einer vertrauensvollen Zusammenarbeit mit spezialisierten Kliniken auch im ländlichen Raum möglich ist, qualitativ hochwertige Medizin anzubieten.
Beendet wurde die Veranstaltung mit dem Hinweis auf den nächsten Vortrag der Reihe im Januar. Am 22.1.2025 spricht Dr. Bekele von der Klinik Rabenstein in Nidda-Bad Salzhausen über "Prävention/Rehabilitation – was ist das?" Auch dieser Vortrag beginnt wie gewohnt um 18 Uhr im Alten Rathaus Münzenberg, eine Anmeldung in der Hausarztpraxis an der Burg (Tel.: 06004 505) ist erforderlich.