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„Ein echtes Geschenk an die Region“

Ambulantes Palliativ-Team feiert 15-jähriges Bestehen und Umzug in größere Räume

Landrat Jan Weckler (rechts) und Butzbachs Bürgermeister Sascha Huber (links) mit den beiden Chefärzten Matthias Deller (2. von rechts) und Dr. med. Thorsten Fritz sowie der ärztlichen Leiterin des SAPV-Teams, Dr. med. Annette Fischer.

Bad Nauheim/Butzbach (HR) Seit 15 Jahren ist das Team der Spezialisierten Ambulanten Palliativ-Versorgung (SAPV) des GZW im gesamten Kreisgebiet im Einsatz. Es unterstützt schwerstkranke Menschen mit einer begrenzten Lebenserwartung dabei, die letzten Tage, Wochen oder Monate im vertrauten häuslichen Umfeld zu verbringen, und hilft den An- und Zugehörigen, mit der schwierigen Situation umzugehen. Anfang 2025 blickte das ambulante Palliativ-Team auf sein 15-jähriges Bestehen zurück und erhielt ein sehr willkommenes Geschenk: den Umzug in größere Räume im Schloss Butzbach. Geburtstag und Umzug wurden nun mit einem kleinen Empfang gefeiert, zu dem auch Landrat Jan Weckler und Bürgermeister Sascha Huber kamen.

„Ein echtes Geschenk an die Menschen in der Region“ sei die Etablierung der Palliativmedizin am GZW vor gut 15 Jahren gewesen, lobte Landrat Jan Weckler. Die stationäre Palliativmedizin wurde im Herbst 2009, die ambulante palliativmedizinische Versorgung zum Jahresbeginn 2010 eingeführt. Seither gebe das Konzept den schwerstkranken Menschen mit begrenzter Lebenserwartung die Perspektive, dass sie ihre verbleibende Zeit weitestgehend symptom- und vor allem schmerzfrei erleben dürften.

Seit Einführung der Palliativmedizin am GZW hätten unzählige Betroffene und Angehörige in der Wetterau die Hilfe der Palliativteams als ungeheuer segensreich empfunden, so Weckler weiter. Eine große Rolle spiele dabei das Team der SAPV. Es ermögliche mit seiner Rund-um-die-Uhr-Versorgung Schwerstkranken, so lange wie möglich in den eigenen vier Wänden zu bleiben, und gebe den Angehörigen die “unglaublich wertvolle“ Sicherheit, dass bei kurzfristig auftretenden Krisen immer ein Ansprechpartner zur Stelle sei und schnell geholfen werden könne.

Bürgermeister Sascha Huber verwies auf das Motto, das der Palliativmedizin zu Grunde liegt, ein Zitat von Cicely Saunders, der Begründerin der modernen Palliativmedizin: „Es geht nicht darum, dem Leben mehr Tage zu geben, sondern den Tagen mehr Leben.“ Das 15-jährige Jubiläum markiere Rückblick und – mit dem Umzug in größere Räume – Ausblick zugleich. Es sei ihm ein persönliches Anliegen, so Huber, allen, die in den letzten 15 Jahren zum Erfolg dieser wichtigen Einrichtung beigetragen hätten, von Herzen zu danken.

Der Umzug in größere Räume im Schloss Butzbach zeige die Verbundenheit des SAPV-Teams zur Stadt Butzbach, betonte Huber, der von mehreren ehrenamtlichen Magistratsmitgliedern begleitet wurde. Er sicherte dem Team die weitere Unterstützung zu – und wurde sogleich beim Wort genommen, denn das Team benötigt für seine Dienstfahrzeuge dringend büronahe Stellplätze.

Matthias Deller, gemeinsam mit Dr. med. Thorsten Fritz Chefarzt der Klinik für Spezielle Schmerztherapie und Palliativmedizin am GZW, zeichnete die Entwicklung von den Anfängen mit acht Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern bis zur heutigen Teamgröße von fast 25 Menschen nach und dankte allen Mitarbeitenden für „euren unermüdlichen Einsatz, eure  Fachkompetenz und eure Hingabe“, ohne die das Wachstum der letzten 15 Jahre nicht möglich gewesen sei.

Dr. med. Annette Fischer, ärztliche Leiterin des SAPV-Teams, berichtete aus den Erfahrungen des Alltags. Die Herausforderungen reichten von Besonderheiten der medizinischen Versorgung über die psychologische und geistliche Betreuung (das Team verfügt sowohl über Psychologen als auch über eine Seelsorgerin) bis hin zur behutsamen Vermittlung zwischen den Wünschen manches Schwerstkranken und den Vorstellungen der verzweifelten Angehörigen, die nicht loslassen könnten.        

Wer sich für die Arbeit des SAPV-Teams interessiert, ist herzlich zur nächsten „Sonntagsvorlesung am GZW“ eingeladen. Am Sonntag, 23. März 2025, referiert Dr. med. Annette Fischer in der Kulturhalle der Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie in Friedberg (Johann-Peter-Schäfer-Str. 3, Parkmöglichkeiten auf dem nahegelegenen Dieffenbach-Parkplatz) über „SAPV: Möglichkeiten und Grenzen“. Die Veranstaltung beginnt um 10.30 Uhr, der Eintritt ist wie immer frei.