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Breitgefächerte Möglichkeiten

Die Girls‘ und Boys‘ Day Teilnehmerinnen und Teilnehmer posieren vor einem Johanniter-Rettungswagen der Bad Nauheimer Wache in der Liegendeinfahrt des Hochwaldkrankenhauses.
Bad Nauheim (SSM). Personal im Krankenhaus ist gesucht und gefragt, und schon seit Jahren nutzt das Gesundheitszentrum Wetterau den Girls‘ und Boys‘ Day, um auf die Vielfalt der beruflichen Möglichkeiten im Krankenhausbetrieb aufmerksam zu machen. In diesem Jahr nutzten 20 Kinder und Jugendliche aus dem gesamten Rhein-Main-Gebiet das Angebot am Hochwaldkrankenhaus – und noch etliche mehr zeigten sich interessiert, konnten aber aus Platzgründen nicht mehr berücksichtigt werden.
Die Mitarbeitenden der einzelnen Abteilungen waren im Vorfeld schnell für eine Beteiligung am Girls‘ und Boys‘ Day zu begeistern – schließlich steht hierbei neben dem Spaß an der Sache auch das Werben um Fachkräfte von Morgen im Vordergrund. Den Beginn machte, wie schon Tradition, eine Führung durch das Zentrallabor. Einen Traditionsbruch stellten allerdings die neuen und weitaus größeren Räumlichkeiten dar, die die medizinischen Technologinnen für Laboratoriumsanalytik erst vor einigen Wochen bezogen hatten.
An der nächsten Station zeichnete Iris Mahlik den Weg eines Patienten vom Rettungswagen in die Notaufnahme und den Schockraum nach. Da zu dieser Zeit auch die Johanniter Rhein Main von der Bad Nauheimer Rettungswache samt Rettungs- und sogar Notarztwagen vor Ort waren, stellten die Kinder sowohl der Notärztin samt PJ-Studentin und den Sanitätern viele Fragen zu ihren Berufen.
Nach einer Essenspause demonstrierte Dr. med. Andreas Jungbauer, Leitender Oberarzt der Inneren Medizin, den Kindern die Funktionsweise einer Endoskopie. Eigens hierfür wurde im Vorfeld eine Kiste zum Magen-Darm-Trakt umfunktioniert und mit einer Öffnung versehen, der die Mundhöhle darstellte. Mit der Hilfe des Mediziners konnte, wer wollte, die in der Kiste versteckten Gummibärchen mittels Endoskop herausangeln. Beim Verputzen der Fruchtgummis beantwortete Dr. Jungbauer geduldig alle Fragen zum Berufsalltag in der Klinik.
Weiter ging es zu Divya Ahluwalia, freigestellte Praxisanleiterin, und Pflegefachkraft Daniela Winter, die für den Pflegeberuf warben. Gemeinsam mit einer Anerkennungspraktikantin aus Sri Lanka schulten sie die Kinder im Messen von Vitalzeichen und Anlegen von Verbänden. Als knifflig stellte sich zudem folgende Hygiene-Aufgabe heraus: Die mit Handschuhen versehenen Hände rieben sich die Teilnehmerinnen und Teilnehmer mit Fingerfarbe ein, die kontaminierte Flüssigkeit darstellte. Nun galt es, die Handschuhe auszuziehen, ohne andere Hautareale, die Kleidung, Einrichtung und Räumlichkeiten mit der Fingerfarbe zu „kontaminieren“.
Über den Dächern Bad Nauheims geboren waren viele der Mädchen und Jungen, wie sich im Anschluss bei der Besichtigung des Kreißsaals herausstellte. Hebamme Kira Langer berichtete über ihren Beruf und überraschte die Kinder mit einem Kuchen. Hiermit war jedoch kein Backwerk gemeint, sondern eine Plazenta, auch Mutterkuchen genannt. Wer taff genug war, konnte diese anschauen und berühren, während der Rest in der Zeit einen Kreißsaal besichtigte.
Großes und neues Gerät gab es zum Schluss in der ebenfalls frisch sanierten Röntgenabteilung zu bestaunen. Die medizinische Technologin für Radiologie, Anna-Regina Hardt, zeigte Röntgenbilder von Knochenbrüchen und anhand von zwei Flaschen – einer gefüllt mit Kontrastmittel –, wie sich dieses auf die Bilddarstellung auswirkt. Am MRT demonstrierte sie den Kindern den Magnetismus, indem sie einen Schlüsselanhänger an das Gerät hielt, der sofort angezogen wurde.
Zum Abschluss eines abwechslungsreichen Tages konnten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer noch einmal Fragen zu den vielen verschiedenen Berufs- und Ausbildungsmöglichkeiten im Krankenhaus stellen. Sichtlich zufrieden und mit vielen Eindrücken, die es zu verarbeiten galt, beendeten die jungen Besucherinnen und Besucher diesen ganz speziellen „Zukunftstag“ am Hochwaldkrankenhaus Bad Nauheim.