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Ergebnis: 230 große und 180 kleine Herzen
Bad Nauheim (HR). Stimmengewirr, fröhliches Lachen, dazu das Rattern der Nähmaschinen: Wieder einmal hat sich Raum „Wetterau“ im 4. Obergeschoss des Facharzt- und Servicezentrums am Hochwaldkrankenhaus Bad Nauheim vom Konferenzraum zur Aktionsfläche gewandelt. Mehr als 50 Teilnehmerinnen und Teilnehmer konnte Organisatorin Alexandra Prues von der Fadenfrohen Herzwerkstatt Büdingen zur jüngsten Mitmach-Aktion „Herzkissen gegen Schmerzen nähen“ begrüßen. Zu einer Ansprache fand sich im Lauf des Vormittags Chefarzt Dr. med. Ulrich Groh, Leiter der GZW-Frauenklinik sowie des Brustzentrums Bad Nauheim, ein.
Bunte Stoffe stapeln sich auf einem Tisch in der Raummitte. Sie werden farblich passend paarweise kombiniert, dann schneiden einige Frauen mit Hilfe von Schablonen sorgfältig große und kleine Herzen aus. An den hellen Fensterplätzen sitzen die Näherinnen vor fleißig surrenden Maschinen. Beim Zusammenfügen der beiden Herzhälften lassen sie einen schmalen Schlitz offen. Er ist gerade groß genug für das Einbringen der Füllung und wird im nächsten Arbeitsgang mit feinen Stichen von Hand verschlossen. Bleibt das Verpacken: Gemeinsam mit einem bunten Kartengruß wandert jedes fertige Kissen zum Schutz vor Staub und Schmutz in eine zarte Hülle. 230 große und 180 kleine Herzen waren es am Ende der jüngsten Herzkissen-Aktion im GZW.
Insgesamt zum fünften Mal und bereits zum zweiten Mal in diesem Jahr fand die in Kooperation mit dem zertifizierten Brustzentrum Bad Nauheim veranstaltete und finanziell durch den Förderverein des Hochwaldkrankenhauses unterstützte Veranstaltung mit Eventcharakter statt. Die Herzkissen können den Brustkrebspatientinnen nach der Operation das Alltagsleben auf unterschiedliche Weise erleichtern. Die großen Herzkissen bilden beim Sitzen einen weichen Puffer unter der Achsel, die kleinen Herzen vermindern im Auto den durch den Sitzgurt ausgeübten Druck. „Außerdem haben sie eine positive und tröstende Wirkung auf die Seele“, wie Alexandra Prues in ihrer Begrüßung betonte.
Dies bestätigte auch Dr. Groh. Jährlich behandelt das zertifizierte Brustzentrum am Hochwaldkrankenhaus Bad Nauheim über 1.000 Brustkrebspatientinnen, darunter etwa 400 Patientinnen mit der Erstdiagnose Brustkrebs. Das GZW ist somit bei der Behandlung von Brustkrebs zur größten Einrichtung in der Region geworden. Zur Verbesserung der Versorgungskompetenz für die regionalen Patientinnen in einer Ära ständiger Innovationen wurde die Zusammenarbeit mit dem Universitätsklinikum Gießen-Marburg Anfang des Jahres 2023 auf eine neue Grundlage gestellt. Dazu wurde ein standortübergreifenden Brustkrebs-Zentrum mit Schwerpunkt in Bad Nauheim eingerichtet. Dr. Groh dankte Alexandra Prues und ihren Mitstreiterinnen und Mitstreitern für ihren steten Einsatz und wünschte ihnen für die Zukunft viel Freude dabei.
Daran mangelt es nicht. Wegen der hohen Zahl der Anmeldungen, die nicht alle berücksichtigt werden konnten, wurde inzwischen ein Folgetermin angesetzt. Er findet am 4. November von 10 bis 15 Uhr im Evangelischen Gemeindehaus in Büdingen-Vonhausen statt.