Blutkrankheiten und Krebserkrankungen (Hämato-Onkologie)
In unserem hämato-onkologischen Schwerpunkt sind wir in enger Kooperation mit den Fachpraxen in Bad Nauheim und in Gedern spezialisiert auf die Diagnostik und Behandlung von Krebserkrankungen und Erkrankungen des Blutes. Dies schließt ein die Durchführung ambulanter und stationärer Chemotherapien, Immuntherapie einschließlich Antikörpertherapien, Untersuchungen des Knochenmarks und des Blutes, die Bestimmung des Immunstatus sowie bildgebende und funktionelle Diagnostik der Organe, Lymphknoten und des Kreislaufs.
Die Erforschung neuer, zielgerichteter Therapien gegen Krebs läuft auf Hochtouren. Bei einzelnen Krebserkrankungen hat der Einsatz von Immun-Checkpoint-Inhibitoren bereits Hoffnung machende Ergebnisse erzielt. In Deutschland sind Checkpoint-Hemmer zur Behandlung einer Reihe von Krebserkrankungen bereits zugelassen.
Im Bereich der therapeutischen Krebsimpfungen gibt es zurzeit in Deutschland nur zwei durch das Paul-Ehrlich-Institut (PEI) genehmigte Präparate. Weitere Impftherapien werden in klinischen Studien untersucht.
Untersucht wird auch die Frage, ob sich durch die Kombination von Immuntherapien miteinander, aber auch mit anderen Therapien wie Chemo- oder Strahlentherapie eine verbesserte Wirkung gegen Krebs erreichen lässt.
Diagnostik und Therapie
Für jeden Patienten erstellen wir individuelle, seinen speziellen Bedürfnissen angepasste Therapiekonzepte nach den anerkannten und neuesten Standards. Auch für eine Zweitmeinung stehen wir Ihnen gerne zur Verfügung. Über das onkologische Netzwerk Mittelhessen verfügen wir über Kontakte zu weiteren Spezialisten. Zu ihnen können wir Ihnen bei Bedarf gerne Termine vermitteln, beispielsweise für spezielle radiologische Aufnahmen wie
- PET/CT
- Hoch Intensiven Fokussierten Ultraschall (HIFU)
- operative Eingriffe
- strahlentherapeutische Eingriffe
Multimodale Tumorbehandlung
Lokale und systemisch wirksame Therapieverfahren sind die zwei Säulen, auf denen die Behandlung solider Tumore beruht. Bei operationsfähigen Befunden des Bauchraumes ist eine radikale Chirurgie häufig prognoseentscheidend. Bei lokal fortgeschrittenen oder metastasierten Tumorerkrankungen nehmen jedoch die multimodalen Therapiekonzepte diese Rolle ein.
Prinzip dieser multimodalen Therapiekonzepte ist die Flankierung der Chirurgie durch die Systemtherapie, die Strahlentherapie und / oder durch lokale, meist auf ein Organ begrenzte, Therapieverfahren.
Systemisch wird die klassische Chemotherapie durch gezielte Antikörper- oder Immuntherapien erweitert. Die Radiofrequenzablation (RFA), die elektive interne Radiotherapie (SIRT) oder die Chemoembolisation können die lokale Wirkung einer Chemotherapie beispielsweise bei Lebermetastasen verstärken.
Da verschiedene Therapieformen grundsätzlich sowohl miteinander konkurrieren als auch sich in ihrer jeweiligen Wirksamkeit ergänzen können, ist die Therapieindikation innerhalb multimodaler Konzepte interdisziplinär in der Tumorkonferenz zu stellen. Grundlage dieser Therapieentscheidungen ist die wissenschaftliche Evidenz zu den einzelnen Therapieverfahren. Dabei werden diese nicht nur jeweils für sich betrachtet, sondern vielmehr in der Gesamtheit eines multimodalen Therapiekonzeptes.
Immuntherapie
Eine Immuntherapie ist grundsätzlich jede Therapie, die das Immunsystem nutzt, um eine Erkrankung zu bekämpfen. Im Falle von Krebserkrankungen soll die Immuntherapie bewirken, dass das körpereigene Immunsystem der Patienten die Krebszellen erkennen und auch angreifen kann.
Damit reagiert die Forschung auf einen Umstand, der die Bekämpfung von Krebserkrankungen lange Zeit besonders schwierig gemacht hat: Krebszellen verfügen über unterschiedliche Mechanismen, um die Immunabwehr zu übertölpeln. Deshalb verfolgt auch die Forschung unterschiedliche Ansätze, um das „Austricksen“ des Immunsystems zu verhindern.
Erste Variante: Weil Tumorzellen aus Körperzellen hervorgehen, werden sie vom Immunsystem häufig nicht als „fremd“ erkannt; ihnen fehlen jene Moleküle (Antigene), die üblicherweise auf der Oberfläche von Krankheitserregern sitzen und diese als „fremd“ kennzeichnen. Die Antigene der Krebszellen weisen diese jedoch als Teil des Körpers aus; folglich werden sie nicht als „Feind“ erkannt und auch nicht bekämpft. Sie bleiben unentdeckt.
Dazu kommt ein anderes Spezifikum der Krebszellen: Im Gegensatz zu in anderer Form erkrankten oder überalterten Zellen, die von alleine absterben, erleiden Krebszellen nicht den „programmierten Zelltod“, im Gegenteil: Sie teilen sich immer weiter, verdrängen zunehmend gesundes Gewebe – der Tumor entsteht.
Zweite Variante: Manche Krebszellen werden vom Immunsystem erkannt. Ihnen gelingt es jedoch, das Immunsystem zu manipulieren oder zu schwächen, indem sie die so genannten T-Zellen täuschen. Die zytotoxischen T-Zellen können krankhaft veränderte Zellen anhand ihrer Antigene erkennen, angreifen und zerstören. Manche Krebszellen besitzen nun die Fähigkeit, auf ihrer Oberfläche Signalmoleküle zu platzieren, die auf T-Zellen hemmend wirken und diese am Angriff hindern.
Da Krebszellen unterschiedliche Mechanismen benutzen, um die Immunabwehr auszutricksen, verfolgt auch die Forschung unterschiedliche Ansätze. Wichtig für die Bekämpfung von Krebserkrankungen ist es, die zytotoxischen T-Zellen zu aktivieren. Eine Immuntherapie setzt auf die Anregung der weißen Blutkörperchen, die Krebszellen unschädlich zu machen: T-Zellen und natürliche Killerzellen sollen den Krebs auf die gleiche Weise bekämpfen, wie sie dies sonst mit eindringenden Krankheitserregern tun. Dies kann auf unterschiedliche Weise geschehen.
Zytokine
Zytokine sind Botenstoffe, die im menschlichen Körper die Aktivität des Immunsystems regulieren. Sie lassen sich künstlich nachbauen, steuern das Immunsystem des Körpers allerdings ganz allgemein, nicht zielgerichtet auf einen bestimmten Tumor.
Monoklonale Antikörper
Antikörper sind Y-förmige Eiweißmoleküle, die sich – wie ein Schlüssel ins Schloss passt – exakt an die spezifischen Antigene einer Zelle setzen können. So markieren sie kranke Zellen und Krankheitserreger für die Immunzellen, damit diese sie beseitigen.
Künstlich hergestellte monoklonale Antikörper werden – mit fluoreszierenden oder radioaktiven Partikeln ausgerüstet – für die Diagnose von Krebserkrankungen genutzt, weil sie Krebszellen im Blut oder Tumoren und Metastasen im Körper sichtbar machen können.
Therapeutisch eingesetzt, heften sie sich an den Tumor und geben dem Immunstem damit den Impuls, diesen abzugreifen. Auch lassen sich mit ihrer Hilfe Zellgift oder radioaktive Substanzen direkt zu den Krebszellen transportieren mit der Folge, dass diese zugrunde gehen. Außerdem können monoklonale Antikörper so eingesetzt werden, dass sie bestimmte Signalwege hemmen, die für das Wachstum des Tumors wichtig sind. Schließlich können bestimmte immuntherapeutische Antikörper die Bildung von Blutgefäßen, die den Tumor versorgen, unterbinden.
Therapeutische Krebsimpfungen
Eine Möglichkeit der so genannten therapeutischen Krebsimpfungen sind die Protein-/Peptid-basierten Impfungen. Dabei wird dem Patienten ein geeignetes Eiweiß als Antigen injiziert, das von bestimmten Zellen aufgenommen werden kann. Diese Zellen aktiveren die T-Zellen, regen sie zur Teilung an und bewirken den Angriff der T-Zellen auf Tumorzellen, die das entsprechende Antigen tragen.
Ganz ähnlich wirken DNA- oder RNA-basierte Impfungen, allerdings wird dabei nicht das Eiweiß selbst injiziert, sondern eine „Bauanleitung“ dazu, so dass der Körper das Eiweiß selbst herstellen kann.
Die dendritische Zell-Therapie macht sich die Aufnahmefähigkeit dieser Zellen für bestimmte Eiweißmoleküle zunutze. Dendritische Zellen des Patienten werden aus einer Blutprobe entnommen, außerhalb seines Körpers vermehrt, mit Tumor-Antigenen bestückt und in den Körper zurückgeführt, wo sie die vorhandenen T-Zellen direkt auf den Tumor ansetzen.
Ähnlich die Funktionsweise bei der T-Zell-Therapie: Aus dem Blut des Patienten gewonnene T-Zellen werden außerhalb des Körpers durch Kontakt mit Zellen, die Antigene tragen können, aktiviert und vermehrt. Nachdem der Patient sie zurückerhalten hat, können sie den Tumor direkt angreifen. Solche T-Zellen können auch gentechnisch so programmiert werden, dass sie auf ein genau definiertes Antigen reagieren.
Immun-Checkpoint-Hemmer
Immun-Checkpoint-Inhibitoren sind spezielle Antikörper. Ihre Wirkung zielt nicht direkt auf die Krebszellen, sondern auf bestimmte Immunkontrollpunkte (Immun-Checkpoints), die wie „Bremsen“ des Immunsystems fungieren. Mit ihrer Hilfe werden im gesunden Körper allzu heftige Immunreaktionen verhindert, die das gesunde Gewebe schädigen würden.
Manche Tumoren können diese Bremsfunktion ebenfalls auslösen: Sie tragen auf ihrer Oberfläche Moleküle, die zu bestimmten Rezeptoren der T-Zellen passen, die wiederum wie Ausschaltköpfen funktionieren. Beim Kontakt wird die T-Zelle so inaktiviert und geht nicht gegen die Krebszelle vor.
Immun-Checkpoint-Inhibitoren lösen diese Bremsen wieder, indem sie die entsprechenden Oberflächenmoleküle der Krebszellen besetzen und damit blockieren. So wird gewissermaßen die „Tarnung“ der Krebszelle aufgehoben, und die körpereigenen T-Zellen können sie bekämpfen.
All die genannten Verfahren der Immuntherapie befinden sich in unterschiedlichen Stadien der Entwicklung und Erprobung. Auch sind keineswegs alle für jede Krebsform geeignet, und insgesamt gibt es nur für einige Krebsarten immunonkologische Medikamente.
Nach dem aktuellen Stand werden eingesetzt…
… monoklonale Antikörper unter anderem zur Behandlung von
- Hodgkin Lymphom
- Darmkrebs
- Brustkrebs
- nicht-kleinzelligem Lungenkrebs
- Nierenkrebs
- Leukämien
… Checkpoint-Inhibitoren unter anderem zur Behandlung von
- metastasierendem Malignem Melanom (Schwarzer Hautkrebs)
- Nierenzellkrebs
- metastasierendem nicht-kleinzelligem Lungenkrebs
- Multiplem Myelom (Plasmozytom)
… „Krebsimpfungen“ gegen
- Leukämie
- verschiedene aggressive Hirntumoren
- Prostatakrebs
In der Regel werden den Patienten die Substanzen per Infusion verabreicht.
Krebs auf sanfte Art zu bekämpfen, ist bisher kaum möglich. So kann auch eine Immuntherapie Nebenwirkungen haben, allerdings häufig andere, als bei einer Chemotherapie verursacht werden. Beispielsweise verlieren die Patienten in der Regel nicht ihre Haare.
Bei Aktivierung des Immunsystems im Kontext einer Immuntherapie kann sich dieses auch gegen gesunde Körperzellen wenden und Autoimmunreaktionen wie Hautausschläge oder Entzündungen von Leber, Darm, Schilddrüse oder Lunge auslösen.
Der Einsatz von Zytokinen kann grippeähnliche Symptome hervorrufen, wie Fieber, Abgeschlagenheit, Appetitlosigkeit und Erbrechen. Krebsimpfungen gehen häufig mit Nebenwirkungen wie Schüttelfrost, Fieber, Kopf- und Gliederschmerzen oder Übelkeit einher.
Aus diesen Gründen bedürfen auch gerade die modernen Immuntherapien der Steuerung durch erfahrene Hämatologen und Onkologen.
Bei der Kernspin- oder Magnetresonanztomografie (MRT) der Brust (kurz Mamma-MRT) werden mithilfe eines starken Magnetfeldes und Radiowellen zahlreiche dünne Schichtbilder des Brustgewebes aufgenommen. Eine Strahlenbelastung tritt nicht auf – im Gegensatz zu Röntgenuntersuchungen (Mammographie, Computertomographie).
Das MRT der Brust kann eine sinnvolle Ergänzung von Mammographie und Sonographie darstellen, auch gibt es einzelne Patientinnen, bei denen ein MRT sinnvoller ist, als eine Mammographie. Üblicherweise wird die Untersuchung jedoch leider nicht von der Krankenkasse übernommen, lediglich bei einer bekannten Brustkrebserkrankung und nicht ausreichender Diagnostik durch Ultraschall und Mammographie kann die Untersuchung durch die Kasse getragen werden.
Die Untersuchung an unseren beiden hochauflösenden Mamma-MRT-Geräten (3 Tesla; 1,5 Tesla) dauert etwa 30 Minuten.
Wichtig: Bei Frauen mit regelmäßiger Monatsblutung sollte die Untersuchung zwischen dem 5. und 14. Zyklustag durchgeführt werden, weil dann die Beurteilbarkeit und die Aussagekraft der Untersuchung am besten ist.
Sollten Sie noch Fragen zur Untersuchung oder etwas nicht genau verstanden haben, rufen Sie uns bitte an oder schreiben Sie uns eine E-Mail. Das Team des Brustzentrums sowie die Kollegen der Radiologie helfen Ihnen gerne weiter (siehe Kontaktbox rechts).
Indikationen
Nach Operationen kann die Beurteilung der Brustdrüse durch Mammographie und Sonographie erschwert sein. In speziellen Fällen kann die Mamma-MRT zur Unterscheidung Narbengewebe/Tumorgewebe beitragen.
Weiterhin ist die Methode bei Frauen mit genetischer Belastung einsetzbar. Sie ist ein etabliertes Verfahren zum Screening von Risikopatientinnen und muss hier als ergänzendes Diagnoseverfahren zu Mammographie und Sonographie gesehen werden.
Bei Patientinnen mit histologisch gesichertem Mammakarzinom stellt das präoperative lokale MRT Staging eine Indikation dar. Die Empfehlung der aktuellen S3 Leitlinie zur Früherkennung von Brustkrebs in Deutschland schlägt das präoperative Staging mit der MRT bevorzugt für lobuläre Mammakarzinome vor.
Ablauf der Untersuchung
Die Untersuchung an unserem Magnetom Sypmphony 1,5 T (Fa. Siemens) dauert etwa 30 Minuten. Zuerst wird eine Infusionsnadel in eine Armvene gelegt und über einen Infusionsschlauch mit einer automatisierten Spritze verbunden. So können wir während der Untersuchung das Kontrastmittel spritzen, ohne Sie bewegen zu müssen. Sie liegen auf einem beweglichen Tisch und werden in die Öffnung des Magneten gefahren. Während der Untersuchung liegen Sie in Bauchlage in der Röhre des Magneten, der einen Durchmesser von 60cm hat und etwa 120cm lang ist. Die Brust wird jeweils in eine Vertiefung des Lagerungspolsters gebettet. Es ist absolut wichtig, dass Sie sich während der ganzen Untersuchung nicht bewegen. Über eine eingebaute Wechselsprechanlage können Sie uns jederzeit kontaktieren. Sie bekommen außerdem einen Klingelknopf in die Hand, mit dem Sie uns zusätzlich rufen können.
Während der Untersuchung werden Sie mehr oder weniger laute klopfende und summende Geräusche hören. Diese Geräusche beruhen auf elektromagnetischen Schaltungen und sind ganz normal. Um Sie vor zu lauten Geräuschen zu schützen, bekommen Sie von uns Kopfhörer.
Wir haben für Sie eine Musikanlage installiert, über die wir Ihnen während der Untersuchung Musik einspielen. Gerne können Sie auch Ihre eigene Wunsch-Musik-CD mitbringen.
Vorbereitung
Informieren Sie uns im Vorfeld über alle Metallteile im und am Körper, sie beeinträchtigen die Qualität der Bilder. Zudem können elektronische Geräte (z.B. Handys) sowie Kredit- und Chipkarten durch das starke Magnetfeld kaputt gehen. Nicht zuletzt sind auch Verletzungen möglich: So kann etwa der Metallstaub in bleibenden Tätowierungen - im Untersuchungsbereich - zu Hautverbrennungen führen.
Entfernen Sie vor der Untersuchung alle abnehmbaren Metallteile, also beispielsweise Brille, Uhr, Schmuck, Haarspangen, Hörgeräte, herausnehmbaren Zahnersatz, Piercings. Verzichten Sie auch auf Salben oder Cremes mit metallischen Inhaltsstoffen.
Bei festen Metallteilen im Körper wie Gelenkprothesen, Knochennägel, Metallsplitter (Verletzungen), mechanische Herzklappen oder einer Spirale (Empfängnisverhütung) ist eine MRT meist möglich, wobei besondere Vorsichtsmaßnahmen getroffen werden.
Nicht möglich ist die Kernspintomografie bei Herzschrittmacherträgern oder anderen sogenannten bioelektronischen Implantaten (z.B. Defibrillator, Insulinpumpe, Neurostimulator, Cochleaimplantat), da sie bei der Untersuchung beschädigt werden können.
Mögliche Nebenwirkungen und Komplikationen
Die Kernspintomographie wird seit über 20 Jahren in Deutschland eingesetzt und bislang sind keine Nebenwirkungen bekannt. Das starke Magnetfeld verursacht weder Schmerzen noch Unwohlsein. Auch die verabreichten Kontrastmittel verursachen selten Probleme: Meist werden Gadoliniumverbindungen eingesetzt, die sehr gut verträglich sind.
Nur in sehr seltenen Fällen reagieren Patienten allergisch. Diese seltenen Reaktionen zeigen sich in Hautrötungen und Juckreiz, evtl. auch durch leichte Übelkeit direkt nach der Untersuchung. Die Reaktion ist nicht schwerwiegend und kann, falls notwendig, mit Medikamenten gut behandelt werden. Schwerwiegende Unverträglichkeiten sind außerordentlich selten.
Bei unklaren Befunden im Rahmen der Bildgebung (d.h. bei Mammographie, Sonographie oder im MRT) empfehlen wir oft eine Gewebeprobe in örtlicher Betäubung. Diese Untersuchung ist meist ohne großen Aufwand zeitnah möglich, schafft für unsere Patientinnen Klarheit und ist wenig belastend. Das histologische Ergebnis liegt üblicherweise am nächsten Werktag vor.
Ultraschallgestützte Stanzbiopsie
Die Stanzbiopsie ist heute die Standardmethode für die Gewebeentnahme aus Knoten und Herdbefunden, die im Ultraschall sichtbar sind. Diese Intervention ist schmerzarm und ohne große Risiken durchführbar. Hierbei wird zunächst eine lokale Betäubung eingebracht – diese spüren Sie natürlich noch, es fühlt sich etwa an wie bei einer Impfung. Hiernach aber kann der Rest der Untersuchung schmerzfrei erfolgen. Dazu wird eine Hohlnadel als Führungskanal an den Befund gebracht, hierdurch führen wir eine weitere Hohlnadel an einem Stanzgerät ein. Bei Auslösen des Gerätes wird die Nadel mit hoher Geschwindigkeit in die Brust „geschossen“, was dramatisch klingt, aber nicht weh tut. Der Führungskanal ermöglicht es uns, drei bis fünf kleine zylinderförmige Stanzen aus unterschiedlichen Stellen des verdächtigen Gebietes zu entnehmen, ohne mehr als einmal durch Ihre Haut gehen zu müssen. Anschließend halten Sie ein paar Minuten eine Kompresse auf die Injektionsstelle an der Haut, wir bringen ein Pflaster auf und Sie können nach Hause gehen.
Vakuumbiopsie
Die Vakuumbiopsie wird zur Abklärung von Befunden eingesetzt, die bei der Ultraschalluntersuchung nicht darstellbar sind, insbesondere bei „Mikrokalk” (kleinen Kalkablagerungen in der Brust). Hierfür ist ein spezielles Mammographiegerät notwendig, mit dem unter Röntgenkontrolle Biopsien entnommen werden können. Auch diese Methode kann im Hochwaldkrankenhaus angeboten werden, wir führen Sie unter Einsatz eines hochmodernen Tomosynthesegerätes durch. Sollte dies bei Ihnen notwendig sein, können Sie sich über unsere Brustsprechstunde einen Termin geben lassen. Die Probe wird durch unsere radiologische Oberärztin Dr. Kunisch oder unsere gynäkologische Oberärztin Dr. Imhof in enger Abstimmung entnommen. Diese Methode ist etwas aufwändiger als die Stanzbiopsie unter sonographischer Kontrolle, auch müssen Sie als Patientin etwas länger ruhig liegen. Daher besteht die Möglichkeit, sich von uns außer der lokalen Betäubung noch ein „beruhigendes Medikament“ geben zu lassen, so können Sie völlig entspannt die Probe entnehmen lassen. Gerne beraten wir Sie vor der Vakuumbiopsie über die Methode, und natürlich wird auch hier zeitnah das Ergebnis mit Ihnen ausführlich besprochen. Weitere Informationen finden Sie im Bereich der Radiologie unter dem Stichwort Vakuumsaugbiopsie.
MRT-gestützte Biopsie von Brustbefunden
Befunde, die weder mammographisch noch sonographisch dargestellt werden können, können gegebenenfalls per MRT abgeklärt werden, bevor eine „offene Biopsie“ (eine Operation) erfolgen muss.
Weitere Informationen hierzu finden Sie auf den Seiten der Radiologie unter dem Stichwort Stanzbiopsie mit dem MRT.
Offene Biopsie
Heute gelingt es fast immer, unklare Veränderungen in der Brust „minimal-invasiv” – das heißt ohne Operation und ohne Narkose – per Stanzbiopsie (in ca. 95 Prozent der Fälle) oder Vakuumbiopsie (in 5 Prozent der Fälle) abzuklären. Nur noch ganz selten wird die Diagnose durch eine offene Biopsie (eine Operation aus diagnostischen Gründen) gestellt. Ein Grund für eine offene Biopsie könnte zum Beispiel sein, dass der Befund wegen seiner Nähe zu den Rippen einer Stanz- oder Vakuumbiopsie nicht zugängig ist. Meist wird der nicht tastbare Befund unter Ultraschall- oder Röntgenkontrolle mit einem feinen Draht markiert, um die korrekte Navigation zu gewährleisten.
Weitere Leistungen
Zu unserem Leistungsspektrum gehört zusätzlich auch die komplementäre Onkologie mit
- Aufbauinfusionen mit Vitaminen und Spurenelementen
- Injektionen mit Thymuspräparaten
- Infusionen mit Selen, Magnesium und Kalzium
vor und nach den Chemotherapien mit dem Ziel einer besseren Verträglichkeit.
Bei Tumorzellen in der Leber, die operativ nicht zu entfernen sind oder bei denen eine Chemotherapie nicht anschlägt, kommt in bestimmten Fällen in Kooperation mit der Abteilung Radiologie des GZW eine Tumorbekämpfung mithilfe bildgebender Verfahren in Frage. Unsere multimodale Tumortherapie bieten wir Patient*innen mit fortgeschrittenen Tumorerkrankungen im Verdauungstrakt und im Bauchraum an.
Bei fortgeschrittenen Krankheitsbildern organisieren und begleiten wir auf Wunsch die häusliche Versorgung (palliativer Konsilliardienst) gemeinsam mit den stationären palliativmedizinischen Kooperationspartnern am GZW. Psychoonkologische und sozial medizinische Beratung führen wir durch in Absprache und Kooperation mit der psychosozialen Krebsberatungsstelle der hessischen Krebsgesellschaft.