Tumorerkrankungen
Die onkologische Chirurgie behandelt bösartige Geschwulsterkrankungen aus dem gesamten Magen-Darmbereich, weiterer Bauchorgane sowie anderer Körperregionen, wie zum Beispiel Dick- und Enddarmkrebs, Speiseröhrenkrebs, Bauchspeicheldrüsenkrebs, Leber- und Gallenwegskrebs, Magenkrebs.
Für die Diagnostik stehen alle notwendigen, modernen Untersuchungsverfahren, wie z.B. Tumormarkerbestimmung, endoskopische Verfahren sowie bildgebende Untersuchungen (Computertomographie und Kernspintomographie und Sonographie), zur Verfügung.
Bei den Operationsverfahren werden die aktuellen Leitlinien der jeweiligen Fachgesellschaften berücksichtigt. Neben den konventionellen Operationsmethoden werden auch modernste Techniken, wie minimal-invasive Chirurgie und intraoperative Sonographie bei der Metastasenchirurgie, angewendet.
Dick- und Enddarmkrebs
Bösartige Tumoren des Dick- und Enddarmes stehen nach dem Brustkrebs der Frau und dem Prostatakrebs des Mannes bei beiden Geschlechtern an zweiter Stelle in der Häufigkeit der jährlichen Neuerkrankungen. In den GZW-Kliniken begleiten wir Patienten mit dieser Erkrankung kompetent und wohnortnah von der Diagnose über die Therapie bis zur Nachsorge.
Häufig machen sich Dick- und Enddarmtumoren durch Blutungen (Blutauflagerungen auf dem Stuhlgang) bemerkbar. Sind diese Tumorblutungen nur geringfügig, fällt bei den Patienten manchmal nur eine Blutarmut (Anämie) auf, die wiederum allgemeine Symptome wie Abgeschlagenheit, einen Knick im Leistungsvermögen oder Luftnot auslösen kann. Bei fortgeschrittenem Tumorwachstum klagen die Patienten über Stuhlgangsprobleme, die von häufiger Verstopfung bis zum Darmverschluss mit plötzlichen Bauchschmerzen, Übelkeit und Erbrechen reichen können.
Treten Beschwerden auf, sollte so schnell wie möglich eine Dickdarmspiegelung durchgeführt werden. Bei dieser Untersuchung können Tumoren gefunden und Gewebeproben entnommen werden. Die Gewebeproben werden von einem Pathologen auf Gut- oder Bösartigkeit hin untersucht. Bei bösartigen Darmtumoren muss danach eine umfassende Ausbreitungsdiagnostik erfolgen, da bei diesem Tumortyp immer die Gefahr einer schon eingetretenen Absiedelung von Tochtergeschwülsten (Metastasen) besteht. Diese Ausbreitungsdiagnostik umfasst in Abhängigkeit von der Tumorlage eine genaue Untersuchung der Umgebung des Dick- oder Enddarmes (Feststellung des Tumortiefenwachstums und Suche nach vergrößerten Lymphknoten) mit einem Bauch-Ultraschall, einer Bauch-Computertomographie oder einer Becken-Magnetresonanztomographie. Außerdem können bei bösartigen Darmtumoren insbesondere Leber- und Lungenmetastasen auftreten. Deshalb müssen diese beiden Organe auch mit Ultraschall bzw. Röntgen und gegebenenfalls computertomographisch untersucht werden. Unterstützt werden die speziellen Untersuchungsverfahren durch eine gründliche körperliche Untersuchung des Patienten und durch Laboranalysen entnommener Blutproben. Alle genannten Untersuchungen können entweder in den Kliniken für Innere Medizin oder auch in den Kliniken für Chirurgie unserer Krankenhäuser durchgeführt werden.
Prinzipiell ist die operative Entfernung des Dickdarm- oder Enddarmkrebses zusammen mit den so genannten regionalen Lymphknoten die Therapie der ersten Wahl. Zu diesem Zweck werden der tumortragende Darmabschnitt mit dem Umgebungsgewebe entfernt und danach die beiden freien Darmenden wieder miteinander vereinigt. Reicht ein Enddarmkrebs bis an den After heran, muss die gesamte Afterregion mitentfernt und ein künstlicher Darmausgang im Bauchbereich geschaffen werden. Handelt es sich um sehr kleine, noch nicht fortgeschrittene Tumore, ist es in einzelnen Fällen möglich, den Tumor lediglich aus der Darmwand herauszuschneiden und diese danach wieder zu vernähen. Sollten bereits Absiedelungen des Tumors in der Leber bestehen, können diese unter Umständen sofort mit herausoperiert werden. Der entfernte Darmabschnitt und auch gegebenenfalls entfernte Absiedelungen in die Leber werden zur genauen Gewebeuntersuchung in die Pathologie gesandt. Nach der Operation werden die Patienten im Regelfall auf der Intensivstation überwacht und behandelt. Die Zeitdauer dieser Intensivmedizin ist vom Wohlbefinden des Patienten abhängig und damit individuell unterschiedlich. Schon sehr früh wird aber heutzutage mit einer normalen Ernährung des Patienten begonnen, weil diese für die Heilung der neu geschaffenen Darmverbindung sowie der Bauchwunde ganz wesentlich ist. In Abhängigkeit von den erhaltenen Untersuchungsergebnissen kann es in einzelnen Fällen sinnvoll sein, vor der Operation eine Chemo- oder Strahlenchemotherapie durchzuführen. Die Entscheidung darüber treffen die behandelnden Ärzte (Internisten, Onkologen, Chirurgen, Pathologen, Radiologen) im Rahmen der regelmäßig in unseren Krankenhäusern stattfindenden Tumorkonferenzen.
Vor der Entlassung aus dem Krankenhaus, die im Regelfall eineinhalb bis zwei Wochen nach der durchgeführten Operation möglich ist, wird mit den Patienten und - wenn gewünscht - auch mit den Angehörigen das Ergebnis der Gewebeuntersuchung besprochen und in diesem Zusammenhang auch entschieden, ob noch Nachbehandlungen, wie z. B. Chemo- oder Strahlenchemotherapie, notwendig sind. Die Entscheidung darüber basiert auf anerkannten Richtlinien und auf einer Absprache der behandelnden Ärzte in den Tumorkonferenzen. Bedeutend sind auch die geregelte Tumornachsorge des Patienten und die poststationären Rehabilitationsmaßnahmen. Deshalb werden alle unsere Tumorpatienten in der Tumorambulanz unserer Kliniken für Innere Medizin vorgestellt und in dieser Ambulanz auch entsprechend eines vorgegebenen Schemas nachbetreut. Zur Festlegung der Anschlussheilbehandlung wird ein Kontakt zu unseren Sozialarbeitern hergestellt. Mit diesen Kollegen können dann die geeigneten Kurorte ausgewählt und entsprechende Anträge ausgefüllt werden. Alle Kliniken und Abteilungen der GZW-Krankenhäuser arbeiten bei der Betreuung und Behandlung der Tumorerkrankten eng zusammen und besitzen auf diesem Gebiet umfangreiche und langjährige Erfahrungen. Wir garantieren damit einen optimalen und vertrauenschaffenden, auf jeden einzelnen Patienten abgestimmten Therapieplan, sowohl während des Krankenhausaufenthaltes als auch in der poststationären Nachbetreuungsphase.
In Deutschland erkranken 70.000 Menschen pro Jahr an Krebs des Dick- oder Enddarms, 30.000 sterben trotz des Einsatzes aller modernen therapeutischen Möglichkeiten daran. Diese Zahlen unterstreichen die Bedeutung und die Notwendigkeit von Vorsorgeuntersuchungen, die auch bei fehlenden Beschwerden wegen eines starken Anstiegs des Krebsrisikos ab einem Alter von 50 Jahren in dieser Altersgruppe begonnen werden sollten.
Preiswert, einfach durchführbar und beliebig oft wiederholbar ist der Stuhlbluttest. Er entdeckt aber nur drei von zehn Krebsfällen oder Patienten mit Krebsvorstufen. Die zuverlässigste und sicherste Untersuchung zur Entdeckung und Entfernung von Krebsvorstufen (Polypen) und von Darmkrebs ist die Darmspiegelung (Koloskopie). Ihre Durchführung ist schmerzlos möglich und wird an allen unseren Krankenhäusern angeboten.
Leber- und Gallenwegskrebs
Krebsoperation der Leber und Gallenwege
Krebserkrankungen in der Leber werden zu etwa 90 Prozent durch Metastasen von Tumoren anderer Organe (Magen, Darm, Bauchspeicheldrüse) verursacht; originärer Leberkrebs (z. B. infolge von Leberzirrhose) ist dagegen vergleichsweise selten. Operationen an der Leber werden zudem erforderlich bei Krebserkrankungen der Gallenblase und der Gallengänge.
Zu Beginn verursachen Tumoren in der Leber selten Beschwerden, später können unter anderem Druckschmerz im Oberbauch, tastbare Schwellungen unter dem Rippenbogen oder ungewollte Gewichtsabnahme auftreten.
Die Diagnose erfolgt über Blutuntersuchungen, durch bildgebende Verfahren und Gewebeuntersuchungen. Operativ werden die von Tumoren befallenen Teile der Leber entfernt, wobei die Leber als einziges Organ des Menschen in der Lage ist, nachzuwachsen.
An die Operation kann sich je nach Art und Größe der Tumoren eine chemotherapeutische Nachbehandlung anschließen.
Magenkrebs
An Magenkrebs erkranken in Deutschland jährlich etwa 17.000 Menschen. Bei Männern ist Magenkrebs die sechsthäufigste, bei Frauen die achthäufigste Tumorerkrankung. Bösartige Tumoren des Magens entstehen sehr häufig in der Magenschleimhaut. Als Risikofaktoren gelten Ernährungsgewohnheiten (häufiger Verzehr stark gesalzener Speisen, von Grill- und Räucherwaren), chronische Entzündungen (zum Beispiel hervorgerufen durch das Bakterium Helicobacter pylori), Rauchen und erbliche Belastung.
Wichtigste therapeutische Maßnahme nach der Diagnose ist die Operation, gegebenenfalls mit vorgeschalteter Chemotherapie, um den Erfolg des Eingriffs zu erhöhen. Auch nach der operativen Entfernung des Tumoren kann eine Chemo- oder Strahlentherapie sinnvoll sein, um ein Wiederauftreten der Krebserkrankung zu vermeiden.