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Vorsorge von entscheidender Bedeutung

Früherkennung von Darmkrebs hat wesentlichen Einfluss auf die anschließende Lebensqualität

Bieten gemeinsam Darmkrebspatienten eine kompetente und wohnortnahe Behandlung von der Diagnose über die Therapie bis zur Nachsorge (von links): Gastroenterologe Dietmar Borger, Internist und Hämato-Onkologe PD Dr. G.-André Banat, Chirurg Dr. Ingolf Askevold und Hämato-Onkologe Prof. Dr. Johannes Atta.

Bad Nauheim (HR). Unter den Erkrankungen des Verdauungstraktes ist der Darmkrebs besonders häufig. Bösartige Tumoren des Dick- und Enddarmes stehen nach dem Brustkrebs der Frau und dem Prostatakrebs des Mannes bei beiden Geschlechtern an zweiter Stelle in der Häufigkeit der jährlichen Neuerkrankungen. Bei der Behandlung des Darmkrebses setzt das erfahrene Ärzte-Team des GZW auf die interdisziplinäre Kompetenz von Gastroenterologen, Onkologen und Chirurgen. Gemeinsam erläutern die Chefärzte Dr. med. Ingolf Askevold (Allgemein- und Viszeralchirurgie) und Privatdozent Dr. med. G.-André Banat (Innere Medizin) sowie die Sektionsleiter Gastroenterologie und Hämato-Onkologie, Dietmar Borger und Prof. Dr. med. Johannes Atta, anlässlich des Magen-Darm-Tages die Möglichkeiten einer kompetenten und wohnortnahen Behandlung von der Diagnose über die Therapie bis zur Nachsorge.   

In Einem sind sich die Ärzte der unterschiedlichen Fachrichtungen einig: Der Vorsorge und damit der möglichst frühzeitigen Erkennung von Darmkrebs kommt für die anschließende Lebensqualität der Patienten eine entscheidende Bedeutung zu. Was nach der Diagnose passiert, hängt unter anderem vom Stadium der Erkrankung ab. Im Frühstadium reicht es aus, den Tumor operativ zu entfernen. Ist der Krebs weiter fortgeschritten, können zusätzliche Behandlungen wie Chemotherapie und Bestrahlung notwendig werden.

Darmkrebs entsteht fast immer aus Wucherungen, die sich in der Schleimhaut des Dickdarms bilden, den so genannten Darmpolypen. Aber längst nicht alle Polypen entwickeln sich zu einem Krebs – und wenn sie es tun, nimmt dieser Prozess mehrere Jahre in Anspruch. Eine wichtige Möglichkeit zur Vorbeugung ist die Darmspiegelung, bei der Polypen erkannt und zumeist auch gleich entfernt werden können.

„Auf jeden Fall angezeigt ist eine Darmspiegelung, wenn Blutungen (meist in Form von Blutauflagerungen auf dem Stuhlgang) bemerkt werden“, betont Gastroenterologe Dietmar Borger. Erwiesen sich die im Verlauf einer Koloskopie entnommenen Gewebeproben bei der pathologischen Untersuchung als bösartig, werde in weiteren Untersuchungen versucht, unter anderem das Tumortiefenwachstum festzustellen sowie eventuell vergrößerte Lymphknoten oder bereits vorhandene Metastasen zu finden.

In der Tumorkonferenz werde nach Vorliegen aller Untersuchungsergebnisse über das weitere Vorgehen entschieden. „Prinzipiell ist die operative Entfernung des Dickdarm- oder Enddarmkrebses zusammen mit den so genannten regionalen Lymphknoten die Therapie der ersten Wahl“, erklärt Chirurg Dr. Askevold. Der Umfang der Operation werde maßgeblich bestimmt durch Lage und Größe des Tumors. „In einzelnen Fällen kann die interdisziplinäre Tumorkonferenz, an der auch Pathologen, Radiologen und Strahlentherapeuten teilnahmen, dazu raten, bereits vor der Operation eine Chemo- oder Strahlenchemotherapie durchzuführen“, ergänzt Hämato-Onkologe PD Dr. Banat.

„Alle Therapie-Entscheidungen werden gemeinsam mit dem Patienten getroffen. Dies gilt auch für die Klärung der Frage, ob und gegebenenfalls welche Nachbehandlungen wie zum Beispiel Chemotherapie notwendig sind“, versichert Prof. Dr. Atta. Wichtig seien auch die geregelte Tumornachsorge und die poststationären Rehabilitationsmaßnahmen. Alle Tumorpatienten würden deshalb in der Tumorambulanz vorgestellt und in dieser Ambulanz auch entsprechend des in den internationalen Leitlinien vorgegebenen Schemas nachbetreut.