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Diabetes bewegt!
Bad Nauheim (HR). Diabetes mellitus ist eine Volkskrankheit, die Zahl der Neuerkrankungen steigt auch in Deutschland kontinuierlich an. Unbehandelt kann der Diabetes in seiner Wirkung auf Nerven und Gefäße zu einer Reihe gravierender Folgeschäden führen. Bekannteste Folge ist das Diabetische Fußsyndrom, das wiederum erhebliche Einschränkungen der Lebensqualität und schlimmstenfalls Amputationen zur Folge haben kann. An die Bedeutung der Früherkennung und der fachgerechten Behandlung erinnert alljährlich am 14. November der Weltdiabetestag. Die GZW Diabetes-Klinik lädt daher am kommenden Dienstag zu einer Informationsveranstaltung ein, die um 18 Uhr mit einem kleinen Empfang (Getränke und Fingerfood) in den neuen Räumen der Theodora Konitzky Akademie in Badehaus 5 des Sprudelhofs Bad Nauheim beginnt.
Entsprechend dem Motto der öffentlichen Veranstaltung „Diabetes bewegt“ wird Dr. Eckhard seine Begrüßung um 18 Uhr als „Bewegende“ Gedanken zum 45-jährigen Bestehen der Klinik gestalten. „Bewegung – Säule der Diabetestherapie: was bringt’s?“ ist danach das Thema von Diabetesberaterin DDG Christine Ringel. „Fußübungen für Menschen mit Diabetes + Neuropathie“ stellt Ärztin in Weiterbildung Helena Schuld vor. Dr. Isabel Martin referiert abschließend über „Wirksame Stressbewältigung und Entspannung im Alltag“. Das Ende der Veranstaltung ist für 19.30 Uhr angesetzt.
Rückblick und therapeutische Aspekte Themen
beim 13. Bad Nauheimer Diabetologischen Abend
Die Gründung der Diabetes-Klinik durch Dr. med. Bernt Kampmann vor 45 Jahren war ein Meilenstein in der regionalen Behandlung des Diabetes mellitus. Die Würdigung seiner Lebensleistung stand deshalb am Beginn des „13. Diabetologischen Abends“, zu dem der heutige Chefarzt der Klinik, Dr. med. Michael Eckhard, kürzlich 100 Teilnehmerinnen vor Ort beziehungsweise per Zoom begrüßen konnte.
Der Diabetes als Risikofaktor für die Entwicklung von chronischem Stress sowie psychischen Störungen wie Depression, Anpassungsstörung und Angst war das Thema von Prof. Dr. Johannes Kruse (Klinik für Psychosomatische Medizin, Universitätsklinikum Marburg). Er hob die Bedeutung der Selbstverantwortung für die Therapieergebnisse und des daraus resultierenden „Selbstkontrolldilemmas“ (sofortiger Verzicht führt erst später zu positiven Folgen, es gibt keine Erfolgsgarantie) hervor und erläuterte therapeutische Ansätze zur Reduktion der seelischen Belastung, Erhöhung der Krankheitsakzeptanz und Reduktion psychologischer Behandlungsbarrieren.
Dr. med. Jeannette Marell (Leitende Ärztin der Abteilung für Lymphologie der Deutschen Rentenversicherung Bund am Reha-Zentrum Taunus-Klinik Bad Nauheim) schilderte, wie positiv regelmäßige Lymphdrainagen gefolgt von obligater Kompressionstherapie auf Störungen und Stauungen im Lymphsystem wirken. Dr. med. Melanie Saure, Fachärztin für Arbeitsmedizin und Allgemeinmedizin, zeigte auf, dass moderne Diabetestherapien im Beruf (fast) alles möglich machen. Anhand von Fallbeispielen aus ihrer Arbeit im Diabeteszentrum Mittelhessen, der diabetologischen Schwerpunktpraxis des GZW im Facharzt- und Servicezentrum am Hochwaldkrankenhaus Bad Nauheim, erläuterten Dr. med. Isabel Martin und Dr. med. Helga Fink Bedeutung und Vorteile einer abgestimmten strukturierten Diabetesbehandlung. Schließlich berichteten Miriam Schmerschneider und Christine Ringel, Diabetesberaterinnen im Team von Praxis und Klinik, über die hervorragenden Möglichkeiten und auch manche Fallstricke in der Behandlung mit modernen Diabetestechnologien.
Den Weg der Diabetes-Klinik hatten eingangs GZW-Geschäftsführer Dr. Dirk M. Fellermann zusammengefasst und dabei seine Freude darüber zum Ausdruck gebracht, den Gründer der Diabetes-Klinik, Dr. Bernt Kampmann, zu einem Grußwort begrüßen zu können. Am 16. September 1978 (und damit an dessen 34. Geburtstag) gegründet, gelangte die Diabetes-Klinik nach Jahrzehnten der Selbstständigkeit über die Pitzer-Stiftung und die Median-Gruppe 2012 in den regionalen Krankenhausverbund Gesundheitszentrum Wetterau (GZW) gGmbH. 2022 wurde sie fest in den hessischen Krankenhausplan aufgenommen – laut Dr. Fellermann "ein wichtiger Schritt, um dieses hochspezialisierte überregionale Versorgungsangebot auch für die Zukunft zu sichern".