Friedberg/Schotten. „Wir haben durchweg gearbeitet, das Haus ist voll“, zog Iris Keil, stellvertretende Leitung der Notaufnahme am Bürgerhospital Friedberg, am zweiten Weihnachtsfeiertag eine Bilanz des langen Festtagswochenendes. In die Notaufnahme kamen in diesem Jahr vergleichsweise viele Patienten aus Pflegeheimen mit unklarem Fieber, Influenza und Covid. Auch einige Infarkte waren dabei. Im Vergleich zum letzten Jahr seien es deutlich mehr Fälle gewesen, wobei Zahlen alleine nicht viel aussagten, wie Keil betonte: „Wir hatten auch mehr  Patienten, deren Behandlung zeitintensiv war, beispielsweise einen Fall von Luftnot: Bis wir einen solchen Patienten stabilisiert haben, sind wir mindestens zwei Stunden beschäftigt.“

Von vielen Zugängen aus Pflegeheimen speziell an Heiligabend berichtet auch Veronika Minnert, Leiterin der Notaufnahme am Kreiskrankenhaus Schotten: „Da kamen Pflegebedürftige mit schlechtem Allgemeinzustand oder hohem Blutdruck.“ Der Ärztliche Bereitschaftsdienst, die Feiertagsvertretung der niedergelassenen Hausärzte, schickte ebenfalls zahlreiche internistische Fälle beispielsweise von Herzrasen und Luftnot zur Abklärung in die Notaufnahme.

Finger an Engelshaar aufgeschnitten

Die Chirurgen in der Schottener Notaufnahme waren an Heiligabend nicht nur gefragt bei einer akuten Gallenerkrankung, Patienten mit ungeklärten Bauchschmerzen oder Nierensteinen, sondern auch bei einer Verstauchung am Fußgelenk und Schnittverletzungen, die Patienten sich beim Christbaumaufstellen zugezogen hatten. Und dass auch das Christbaumschmücken nicht ohne Gefahrenpotenzial ist, bewies ein Patient, der sich Finger an Lametta und Engelshaar aufgeschnitten hatte.

Nach dem turbulenten Heiligabend verliefen die weiteren Festtage in der Schottener Notaufnahme nach Auskunft von Krankenschwester Lilli Selikow „normal bis ruhig“.