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Guter Start für junge Familien
(HR) Heb-amme, entwickelt aus dem Althochdeutschen hevianna (= Großmutter, die das Neugeborene hält), bezeichnet einen der ältesten Frauenberufe überhaupt. Eines der frühesten Zeugnisse für die Tätigkeit der Geburtshelferinnen findet sich auf einer ägyptischen Tempelmalerei aus dem dritten Jahrtausend vor Christus. Durch die Jahrhunderte wurden Hebammen mal verehrt, mal als (angebliche) Hexen verbrannt, auf außerordentlich strenge Verhaltensregeln verpflichtet oder aber als weise Frauen geschätzt. Aktuell setzen sie sich für bessere Arbeitsbedingungen in den Kliniken und, eng damit verbunden, für eine größere Wert-schätzung ein. Die Frauenklinik des GZW im Hochwaldkrankenhaus Bad Nauheim ist auch in dieser Hinsicht außerordentlich innovativ aufgestellt. Im Vorfeld des Internationalen Hebammentages am 5. Mai informierte sich Martina Klenk, hessische Landesvorsitzende im Deutschen Hebammenverband, über das Konzept der Bad Nauheimer Geburtsklinik.
Seit 1991 wird der Internationale Hebammentag jeweils am 5. Mai in mittlerweile mehr als 50 Ländern begangen, um Hebammen und ihre Arbeit zu ehren und auf ihre Bedeutung für die Gesellschaft hinzuweisen. „Die angestellten Hebammen der geburtshilflichen Abteilung des Hochwaldkrankenhauses möchten aus diesem Anlass gemeinsam mit den Kinderkrankenschwestern auf die gelungene Symbiose von frauenzentrierter Geburtshilfe und exzellenter Pflege aufmerksam machen“, erläutert Leitende Hebamme Margit Gründer.
Im Gespräch mit Martina Klenk betonte Gründer, das Berufsbild der Hebamme werde im Hochwaldkrankenhaus ganz bewusst „vollumfänglich gelebt“. Die mehrjährige Erfahrung mit diesem Konzept beweise, wie sehr die Möglichkeit, den Hebammenberuf in seiner Vielfalt ausüben zu können, die Zufriedenheit am Arbeitsplatz und somit die Gesundheit der Hebammen nachhaltig fördere. Die erfolgreiche Zertifizierung zum Babyfreundlichem Krankenhaus zeige zudem die hohe Motivation im Team, alle Abläufe in der geburtshilflichen Abteilung auf einen guten Start für die jungen Familien auszurichten.
In der Geburtsklinik im Hochwaldkrankenhaus sind die Hebammen von Anfang an in den Kontakt mit den werdenden Eltern eingebunden und tragen ihn zu einem wesentlichen Teil. Beim monatlichen Infoabend für werdende Eltern informieren sie gemeinsam mit Ärzt:innen und Kinderkrankenschwestern über alles, was für Schwangerschaft, Geburt und die ersten Wochen mit dem Baby wichtig ist.
Entscheiden sich werdende Eltern für eine Entbindung im Hochwaldkrankenhaus, erfolgt um die 36. Schwangerschaftswoche herum im Anmeldegespräch mit der angestellten Hebamme eine individuelle Geburtsplanung. Thema ist dabei auch das erweiterte Angebot des Hebammenkreißsaals für gesunde Frauen mit unkomplizierter Schwangerschaft. Die Bedeutung des Hebammenkreißsaals für das Selbstverständnis der Hebammen hob Gründer im Gespräch mit Klenk hervor: „Es fördert die Kompetenz der Hebammen, die allen ihnen anvertrauten Gebärenden zugutekommt.“
Im Kreißsaal arbeiten von der Aufnahme bis zur Geburt die angestellten Hebammen mit Gynäkolog:innen, Anästhesist:innen und dem OP-Team interprofessionell zusammen. Angestellte Hebammen unterstützen die Mutter-Kind-Station und leisten zudem eigenständig die Visite im Hebammenkreißsaal. Im Hebammenzent-rum können angestellte Hebammen zudem Kurse anbieten. Martina Klenk zeigte sich zum Abschluss des Gesprächs außerordentlich angetan vom Konzept der Bad Nauheimer Geburtsklinik, das den Bedürfnissen werdender Eltern ebenso gut entspreche wie dem Interesse von Hebammen an einem guten Arbeitsplatz.