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Ein ganz spezieller „Zukunftstag“
Bad Nauheim (HR). Personal im Krankenhaus ist gesucht und gefragt, und schon seit Jahren nutzt das Gesundheitszentrum Wetterau den Girls‘ and Boys‘ Day, um auf die Vielfalt der beruflichen Möglichkeiten im Krankenhausbetrieb aufmerksam zu machen. In diesem Jahr nahmen knapp 30 Kinder und Jugendliche zwischen 11 und 14 Jahren aus dem gesamten Rhein-Main-Gebiet das Angebot wahr – und noch etliche mehr zeigten sich interessiert, konnten aber aus Platzgründen nicht mehr berücksichtigt werden.
Die Kolleg:innen der einzelnen Abteilungen waren im Vorfeld schnell für eine Beteiligung am Girls‘ und Boys‘ Day zu begeistern – schließlich steht hierbei neben dem Spaß an der Sache auch das Werben um die Fachkräfte von Morgen im Vordergrund. Den Beginn machte, wie schon Tradition, eine Führung durch das Labor. Hier beantworteten die Mitarbeiterinnen unter anderem die Frage, wie das Labor Ärzt:innen bei der Diagnostik hilft.
Für einen exklusiven Einblick in die Kellerräume des Hauses und in die Baustelle für das neue Labor und die Radiologie sorgte die Haustechnik. Kai Hofmann erklärte, wie Luft und Wasser für die Verwendung in den einzelnen Bereichen des Krankenhauses wie Operationstrakt oder Zentralsterilisation keimfrei aufbereitet werden.
Nach einer Essenspause demonstrierte Dr. med. Andreas Jungbauer, Leitender Oberarzt der Inneren Medizin, den Kindern die Funktionsweise einer Endoskopie. Eigens hierfür wurde im Vorfeld eine Kiste zum Magen-Darm-Trakt umfunktioniert, ein Pappbecher darauf geklebt und dieser mit einer Öffnung versehen, der die Mundhöhle darstellte. Mit der Hilfe des Mediziners konnte, wer wollte, die in der Kiste versteckten Gummibärchen mittels Endoskop herausangeln. Es folgte ein Ultraschall, für den sich Girls‘ Day-Teilnehmerin und Geburtstagskind Mia aus Bad Nauheim mit Freuden zur Verfügung stellte. Unter anderem ihre Leber und Gallenblase konnten so genau betrachtet werden.
Nachdem Dr. Jungbauer sichtlich Eindruck hinterlassen hatte, legte Heidi Koch-Stengel, freigestellte Praxisanleiterin der Theodora-Konitzky-Akademie, den Kindern einige unterschiedliche Verbände an, die den Eltern zuhause später hoffentlich keinen Schrecken einjagten.
In der Notaufnahme zeichnete Petra Schönwolf den Weg eines Patienten vom Rettungswagen in die Notaufnahme und den Schockraum nach. Da zu dieser Zeit auch die Johanniter Rhein Main vor Ort waren, konnten alle auch einen Blick in das Innere eines Rettungswagens begutachten.
Großes Gerät gab es in der Röntgenabteilung zu bestaunen. Das Team hatte verschiedene Röntgenbilder von Körperteilen wie der Hand sowie von Gegenständen (z.B. einem Football-Helm) vorbereitet, die es zu erraten galt. Überrascht waren die Kolleg:innen darüber, dass die Mehrheit der Kinder bereits unfreiwillig Krankenhauserfahrung wegen diverser Knochenbrüche gemacht hatte.
Bei einem kleinen Rundgang durch das Haus durfte die Gruppe spontan den Kreißsaal besichtigen. Hierbei verhielten sich alle sehr vorbildlich und scheuten sich dennoch nicht, Hebamme Sabine Schäfer und ihrer Kollegin Zsuzsanna Mentes detaillierte Fragen zum Thema Geburt zu stellen. Ob eine Geburt nicht „eklig“ sei, verneinten die beiden Hebammen selbstverständlich unisono; es sei, so erklärten sie, ein natürlicher Vorgang, der auch nach vielen Jahren im Beruf noch immer Faszination auslöse.
Zum Abschluss eines abwechslungsreichen Tages konnten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer noch einmal Fragen zu den vielen verschiedenen Berufs- und Ausbildungsmöglichkeiten im Krankenhaus stellen. Sichtlich zufrieden und mit vielen Eindrücken, die es zu verarbeiten galt, beendeten die jungen Besucher:innen diesen ganz speziellen „Zukunftstag“ am Hochwaldkrankenhaus Bad Nauheim.