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„Vorreiter in der Krankenhauslandschaft“
Bad Nauheim (HR). 2018 fiel der Startschuss für den Erweiterungsbau des Hochwaldkrankenhauses, das am Ende eines der modernsten Krankenhäuser Hessens sein wird. Seither wurde die Reihenfolge der geplanten vier Bauabschnitte modifiziert, die ersten Bauabschnitte wurden abgeschlossen oder stehen kurz vor der Vollendung, Corona und der Ukraine-Krieg mit weitreichenden Folgen für den weltweiten Lieferverkehr und die Solvenz der Bauwirtschaft verzögerten das Gesamtvorhaben. Parallel stiegen die Baukosten auf inzwischen 127 Millionen Euro, von denen ca. 90 Prozent durch Fördermittel, Strukturfondsmittel, Fördermitteldarlehen sowie einen Zuschuss des Wetteraukreises gedeckt sind. Einen Bewilligungsbescheid über weitere 7,5 Millionen Euro aus dem Strukturfonds 1.0 brachte am Freitag Hessens Gesundheitsministerin Diana Stolz persönlich vorbei.
In Anwesenheit von Landrat Jan Weckler, Bürgermeister Klaus Kreß und der CDU-Landtagsabgeordneten Annette Wetekam ließ Ministerin Stolz sich über das Bauprojekt und seinen Fortschritt informieren. Sie betonte die Bedeutung solcher Maßnahmen im Kontext der anstehenden Krankenhausreform: „Mit der Entscheidung für diese Maßnahme ist das Gesundheitszentrum Wetterau ein Vorreiter in der Krankenhauslandschaft in Hessen. Es sind genau diese Umstrukturierungsmaßnahmen, die jetzt und zukünftig die Krankenhausstrukturen modernisieren werden. Dabei sind standortübergreifende Konzentrationsmaßnahmen ein zentrales Anliegen der Krankenhausreform, die medizinische Versorgung verlässlich qualitativ hochwertig anbieten zu können.“ Landrat Jan Weckler und Bürgermeister Klaus Kreß schlugen in die gleiche Kerbe: „Erklärtes Ziel ist es, das Hochwaldkrankenhaus Bad Nauheim in kommunaler Hand zu erhalten, damit auch die Gesundheitsstadt Bad Nauheim zu stärken und die stationäre Gesundheitsversorgung der gesamten Region auf hohem medizinischen Niveau zu sichern.“
Die Pläne für eine Neustrukturierung der Krankenhauslandschaft in der mittleren Wetterau mit ihren zwei Akutkrankenhäusern reichen bis zur Jahrtausendwende zurück. Unterschiedliche Modelle wurden erwogen und wieder verworfen.
Letztlich entschied man sich, das Hochwaldkrankenhaus Bad Nauheim sowie das Bürgerhospital Friedberg beide zu erhalten, sie gemeinsam mit dem Kreiskrankenhaus Schotten in der GZW gGmbH zusammenzuführen und durch unterschiedliche medizinische Schwerpunktsetzungen zukunftstauglich zu machen. Das Konzept ging auf, doch mit der Notwendigkeit der baulichen Modernisierung und vor dem Hintergrund der bereits avisierten Konzentrationsbestrebungen auf dem stationären Gesundheitsmarkt wurden die Karten 2017 neu gemischt. Auch künftig werden die GZW-Standorte Friedberg und Bad Nauheim medizinisch genutzt, allerdings sollen im Interesse eines weiteren Ausbaus der interdisziplinären Kooperation die stationären Angebote am Standort Bad Nauheim konzentriert werden. Dies ermögliche auch die von der Gesetzgebung geforderten Effizienz- und Qualitätssteigerungen in der Leistungserbringung, betonte Dr. Fellermann.
Aus pragmatischen Gründen (unter anderem, um die Corona-Phase zu nutzen) wurde der ursprünglich für das Maßnahmenende geplante vierte Bauabschnitt vorgezogen und die Sanierung und Modernisierung des 1989 erbauten südlichen Querbaus abschnittweise 2018/19 umgesetzt. In den Dreibettzimmern, die den Großteil der Räume ausmachten, wurden Wände versetzt, um Platz für neue Nasszellen und Duschen zu schaffen, sowie die Wasserleitungen und ein Großteil der Elektroinstallation ausgetauscht und zusätzliche Brandschutzschottungen eingeführt. Seither gibt es in diesem Bauteil ausschließlich Zwei- sowie einige Einbettzimmer.
Ebenfalls bereits erneuert wurde die Wasserversorgung, und der 1. Bauabschnitt (Erweiterung des OP-Traktes auf fünf OP-Säle plus Rüstraum sowie der Sterilgutaufbereitung) soll ebenso wie die neuen Bereiche für Labor und Radiologie (ursprünglich 4. Bauabschnitt) zum Ende des Jahres 2024 in Betrieb genommen werden. Auch die Modernisierung der Elektroinstallation soll bis Jahresende abgeschlossen sein. Mit dem Bau des Parkdecks westlich des Facharzt- und Servicezentrums, das nicht Teil der Fördermaßnahme ist, wurde im August 2024 begonnen, die Fertigstellung ist für Mai 2025 geplant.
Für den Neubau der IDA sowie des Bettenhauses (3. Bauabschnitt) ist der Bauantrag eingereicht und wird derzeit geprüft. Geplant ist für die Zusammenlegung der stationären Versorgung eine Erweiterung der in Bad Nauheim bestehenden 9.000 Quadratmeter Nutzfläche um 7.750 Quadratmeter, die Zahl der Betten am Standort soll von aktuell 248 auf 430 steigen.